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Titelbild für den Blogbeitrag Sport & Typ-2-Diabetes
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SVEN-GERRIT FRANKE

Sven ist Ernährungsberater & Ernährungs-Coach bei uns im STARTblock, absoluter Teamplayer und Sportstratege. Er hat immer ein offenes Ohr für deine Ziel und die besten Ernährungstipps parat!

Sport und Typ-2-Diabetes

Sport in einem ausreichendem Umfang und körperlichen Aktivitäten, was laut WHO mit fünf Stunden pro Woche empfohlen wird, senkt das Risiko für Gefäßerkrankungen, verbessert und stabilisiert die körperliche Fitness, fördert die glykämische Kontrolle und minimiert die Gesamtmortalität der an Typ-2-Diabetes leidenden Patienten2.

Leider erreicht weltweit nur ein geringer Teil der Menschen diese präventiven Vorgaben3. Bei denjenigen, die an Diabetes-Typ-2 leiden, schaffen es lediglich ein Drittel der Befragten4, sich regelmäßig zu bewegen oder Sport zu treiben. Hinzu kommt, dass sich die Zeiten, in denen wir sitzen und fast regungslos auf den Computer schauen, um ein Vielfaches erhöht haben. Laut epidemiologischen Studien gibt es einen Zusammenhang zwischen der absoluten Zeit, in der wir Sitzen, und dem Krankheitsrisiko5! Nicht zu vergessen ist dabei, dass der Typ-2-Diabetes hauptsächlich durch die Ernährung und einen unausgeglichenen Lebensstil ausgelöst wird.    

Wie kann Sport helfen?

Laut aktuellen Meta-Analysen führt ein strukturiertes, auf Kraft und Ausdauer orientiertes Training innerhalb von 12-Wochen zu einer Verbesserung des HbA1c-Wertes von 0,74%. Wurde in den 12-Wochen mehr als 2,5 Stunden Sport betrieben, konnte eine Verbesserung von 0,89% erzielt werden.

Was heißt das nun im Klartext? Der HbA1c-Wert gibt an, wie hoch die Konzentration an Glucosemolekülen im Blut ist, die an einem Hämoglobin gebunden sind. Bei einem hohen Blutzuckerspiegel ist viel Hämoglobin mit Zucker beladen. Die Bindung zwischen Hämoglobin und Glucose wird als Glykierung bezeichnet.

Sollte nun eine Blutprobe auf nüchternen Magen, direkt nachdem Aufstehen am Morgen gemessen werden und der HbA1c-Wert ist hoch, kann das bedeuten, dass unsere Zellen mit Glukose gesättigt sind und keinen weiteren Bedarf haben. Das führt dazu, dass die Zellen dem Insulin gegenüber resistent werden und die Aufnahme verweigern, da diese sonst zugrunde gehen6. Bei fortschreitender Insulinresistenz wird dem Körper suggeriert, mehr Insulin zu synthesizern, was zu einer Überlastung der Bauchspeicheldrüse führt und diese dann nach und nach eine Art „Erschlaffung“ erleidet.

Dank Sport nehmen die Zellen trotz Insulinresistenz wieder Glukose auf

Der Mechanismus dahinter ist beindruckend und zeigt wieder einmal, was unser Körper für ein Wunderwerk ist.

Fangen wir mit dem Einfachen an: Bei sich wiederholenden intensiven muskulären Kontraktionen wird Energie verbraucht, so dass der Glukosespiegel im Muskel abfällt. Zeitgleich werden die Stresshormone Adrenalin und Cortisol synthetisiert und mindern die Insulinsynthese. Zudem wird das Signal an die Leber geben, dass vermehrt Glukose in die Blutbahn abgeben werden soll, da der Muskel diese Energie benötigt. Wie euch sicherlich aufgefallen ist, steht dem Körper weniger bis kein Insulin zur Verfügung, welches die Glukose in den Muskel überführen kann7.

Jetzt kommt der etwas komplexere Part: Wenn der Muskel Adenosintriphosphat „ATP“ (Energie) verbraucht und keine Glucose mehr zur Verfügung hat, steigt die Adenosinmonophosphat (AMP) Konzentration im Muskel an. Das wiederum ist ein Signal für den Muskel, ein Enzym zu aktivieren, welches auf den Namen „AMPK“ hört. Eine der Fähigkeiten des Enzyms ist es, eine gesteigerte muskuläre Expression (Bildung) des Glukosetransporter-4 (Glut-4) zu induzieren. Desweitern wird der Transporter nicht nur gebildet, sondern es kommt zu einer Translokation (Räumliche Bewegung) zur Zellmembran 8,9,10. Damit sind die Tore geöffnet und die Glukose, welche im Blut vorhanden ist, kann aufgenommen werden. Lange Rede kurzer Sinn: die Insulinsensitivität des Muskels steigt an.

Doch die Insulinsensitivität ist nicht der einzige Benefit des Sports. Gewichtsreduktion, Antiinflammatorische Effekte und die gesteigerte Fettsäureoxidation durch die Zunahme der mitochondrialen (Mitochondrien – Kraftwerke der Zellen) Kapazität zählen auch dazu11,12,13,14,15,16.

Doch der wesentliche Effekt bezieht sich auf die Steigerung der Lebensqualität, die durch den Sport und die richtige Ernährung erzielt wird.

Interesse an weiteren Infos hierzu oder du möchtest deinen Lebensstil verbessern oder dein Training optimieren? Dann sprich uns gern an! Wir beraten dich gern individuell deinen Bedürfnissen angepasst und erstellen dir einen persönlichen Trainings- und Ernährungsplan: post@reha-diesportstrategen.de oder telefonisch unter 0511-51 52 55 77.

Beste Grüße
Sven

Quellen

  1. Lindström J. Peltonen M. Eriksson JG. et al. Finnish Diabetes Prevention Study (DPS). Improved lifestyle and decreased diabetes risk over 13 years: long-term follow-up of the randomised Finnish Diabetes Prevention Study (DPS). Diabetologia 2013; 56: 284-293
  2. Umpierre D. Ribeiro PA. Schaan BD. et al. Volume of supervised exercise training impacts glycaemic control in patients with type 2 diabetes: a systematic review with meta-regression analysis. Diabetologia 2013; 56: 242-251
  3. Hallal PC. Andersen LB. Bull FC. et al. Global physical activity levels: surveillance progress, pitfalls, and prospects. Lancet 2012; 380: 247-257
  4. Nelson KM. Reiber G. Boyko EJ. NHANES III. Diet and exercise among adults with type 2 diabetes: findings from the third national health and nutrition examination survey (NHANES III). Diabetes Care 2002; 25: 1722-1728
  5. Ekelund U. Steene-Johannessen J. Brown W. Lancet Physical Activity Series 2 Executive Committe; Lancet Sedentary Behaviour Working Group. et al. Does physical activity attenuate, or even eliminate, the detrimental association of sitting time with mortality? A harmonised meta-analysis of data from more than 1 million men and women. Lancet 2016; 388: 1302-1310
  6. Bennett, C. M., Guo, M., & Dharmage, S. C. (2007). HbA1c as a screening tool for detection of type 2 diabetes: a systematic review. Diabetic medicine24(4), 333-343.
  7. Colberg SR. Sigal RJ. Fernhall B. American College of Sports Medicine; American Diabetes Association. et al. Exercise and type 2 diabetes: the American College of Sports Medicine and the American Diabetes Association: joint position statement executive summary. Diabetes Care 2010; 33: 2692-2696
  8. Henriksen EJ. Invited Review: Effects of acute exercise and exercise training on insulin resistance. J Appl Physiol 2002; 93: 788-796
  9. Jørgensen SB. Richter EA. Wojtaszewski JF. Role of AMPK in skeletal muscle metabolic regulation and adaptation in relation to exercise. J Physiol 2006; 574: 17-31
  10. Kramer HF. Goodyear LJ. Exercise, MAPK, and NF-kappaB signaling in skeletal muscle. J Appl Physiol 2007; 103: 388-395
  11. Kantartzis K. Thamer C. Peter A. et al. High cardiorespiratory fitness is an independent predictor of the reduction in liver fat during a lifestyle intervention in non-alcoholic fatty liver disease. Gut 2009; 58: 1281-1288
  12. Brouwers B. Hesselink MK. Schrauwen P. et al. Effects of exercise training on intrahepatic lipid content in humans. Diabetologia 2016; 59: 2068-2079
  13. Slentz CA. Bateman LA. Willis LH. et al. Effects of aerobic vs. resistance training on visceral and liver fat stores, liver enzymes, and insulin resistance by HOMA in overweight adults from STRRIDE AT/RT. Am J Physiol Endocrinol Metab 2011; 301: E1033-E1039
  14. Donath MY. Multiple benefits of targeting inflammation in the treatment of type 2 diabetes. Diabetologia 2016; 59: 679-682
  15. Hayashino Y. Jackson JL. Hirata T. et al. Effects of exercise on C-reactive protein, inflammatory cytokine and adipokine in patients with type 2 diabetes: a meta-analysis of randomized controlled trials. Metabolism 2014; 63: 431-44
  16. Lee DC. Sui X. Artero EG. et al. Long-term effects of changes in cardiorespiratory fitness and body mass index on all-cause and cardiovascular disease mortality in men: the Aerobics Center Longitudinal Study. Circulation 2011; 124: 2483-2490

 

Beitragsbild: Alexandra Tran via Unsplash

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